Rückblick Benefizkonzert in Ehingen

Josef Christ: „Dieses Orchester ist einfach toll“

Ehingen - Die Konzerte des Kreisverbands-Jugendblasorchesters (KVJBO) in der Ehinger Lindenhalle haben Tradition und vor allem Format. Der Ruf der besten Besetzung im Kreisverband Ulm/Alb-Donau hat sich herumgesprochen. Beim Frühjahrskonzert am Sonntag war die Lindenhalle beinahe voll besetzt.

Höchste Anerkennung erhielten die jungen Musiker in den vergangenen Jahren bei gemeinsamen Konzerten von den Leitern des Bundespolizeiorchesters und des Heeresmusikkorps 10. „Dieses Orchester ist einfach toll“, erklärte sein Dirigent Josef Christ seine Freude, mit den von ihm selbst nach Vorspiel ausgewählten jungen Instrumentalisten erstklassige sinfonische Blasmusik perfekt wiedergeben zu können.

Als Jüngster mit dabei war am Sonntag der zwölfjährige Posaunist Dario Glanz aus Dietenheim. „Er kam zum Vorspiel und war hervorragend“, begründete Josef Christ das Mitwirken eines so jungen Nachwuchskünstlers. Christ führt das KVJBO seit 2004 erfolgreich von Konzert zu Konzert. Seit 1996 leitet er hauptberuflich die früher als Ulmer Knabenmusik bezeichnete Junge Bläserphilharmonie Ulm.

„Das ist ja fast wie eine Nationalhymne“, beschrieb Kreisverbandsvorsitzender Karl Glöckler die Wirkung des zu Beginn als Einstimmung und Aufwärmer leicht und locker dahin gespielten Kreismarsches und begrüßte als Ehrengäste Landrat Heinz Seiffert und Oberbürgermeister Alexander Baumann.

Mit „Gallimaufry“ von Guy Woolfenden eröffnete das KVJBO das Konzert. Den Geist Englands zur Zeit der Renaissance beschwört die 1983 uraufgeführte sechsteilige Suite herauf. Im vierten Satz ragte ein heiteres Englischhornsolo heraus. „Sacri Monti“ von Mario Bürki beschrieb in betörenden Klängen den Kapellenweg von Visperterminen im Wallis. Eingerahmt von ernsten Melismen ertönte der von etlichen Musikern gesungene letzte Vers aus dem Stabat Mater „Quando corpus morietur, fac ut animae donetur paradisi gloria“.

Die Romantik hinter sich lassend, verdichtete sich in Giuseppe Verdis Ballettmusik zu der Oper „Maceth“ die heroische Melodik des Verismo zu dramatischer und modern wirkender Schärfe. Spannungsgeladene Impressionen vernahm man in der Filmmusik zu „Sodom and Gomorrah“ von Miklos Rózsa. „Das Studio bezahlte mich gut, und ich hoffte, ein bisschen helfen zu können“, schrieb der Komponist zu dem von ihm nicht sehr geschätzten Film. In „The Seville Suite“ von Bill Wheelan wechselten sich die Holzbläser in fein differrenzierter Registrierung ab. Effektvoll orchestriert präsentierte sich „Adele in Concert“, und „Batman“ flatterte am Ende durch den Raum. Stürmischer Applaus erbrachte mit „Russian Gipsy Song von Pier Swerts und „Merry Go Around“ von Philip Sparke zwei Zugaben.

 von Kurt Efinger

 

 


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